Starke Talente im Profil: Vom Industriekaufmann zum Business Process Manager - Nils Wichert - B.Sc. Digital Business Management
Nach dem Abschluss am Berufskolleg und einer Ausbildung zum Industriekaufmann bei einer Modemarke startete Nils seine Karriere zunächst als Retail Merchandise Manager. Wenig später wechselte er in den virtuellen Raum und vermarktete Kleidung im E-Commerce. Sein Interesse an digitalen Themen führte ihn schließlich zu einem Studium an der DBU, das er parallel zur Arbeit absolvierte. Noch vor seinem Abschluss wagte er den Schritt zum Solution Architect und ist heute als Business Process Manager tätig.
Wir wollten von Nils wissen, wie er den Weg vom Modehandel ins Digital Business gefunden hat, welche Rolle sein Studium dabei spielte und wie er sich seine Zukunft vorstellt.
DBU: Nils, du hast deine berufliche Laufbahn im Modeeinzelhandel begonnen. Wie kam es dazu, dass du schließlich im Digital Business gelandet bist?
Nils: Nach meiner Ausbildung wurde ich zunächst im Merchandise Management übernommen. Dabei stand der stationäre Handel für mich im Vordergrund. Allerdings hatte ich aufgrund einer verfolgten Omnichannel-Strategie immer wieder Berührungspunkte mit dem E-Commerce. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist der stationäre Einzelhandel dann schnell weltweit als Vertriebskanal ausgefallen. In dem Zuge hatte ich das Glück, dass ich meinen Fokus komplett auf den E-Commerce legen durfte. Dort habe ich sehr schnell gemerkt, dass Daten, Prozesse und Technologien mindestens genauso entscheidend für den Erfolg sind wie das eigentliche Produkt. Diese Erfahrung hat in mir den Wunsch geweckt, mich noch stärker mit digitalen Geschäftsmodellen und Prozessen zu beschäftigen. Das Studium an der DBU war dann der logische nächste Schritt, um das Wissen, das ich in der Praxis gesammelt habe, auch theoretisch zu fundieren und weiterzuentwickeln.
DBU: Dein Studium hast du gerade erst abgeschlossen – und schon den nächsten Karriereschritt als Business Process Manager gemacht. Wie hat dir das Studium dabei geholfen, und welche Punkte waren dir für diesen neuen Job besonders wichtig?
Nils: Das Studium hat mir vor allem geholfen, Zusammenhänge besser zu verstehen und mein praktisches Wissen mit einer theoretischen Basis zu untermauern. Themen wie Prozessmanagement, Geschäftsmodelle und Change Management habe ich im Studium intensiv behandelt – und genau diese Inhalte sind in meiner Rolle als Business Process Manager täglich gefragt. Besonders wichtig war für mich, dass ich gelernt habe, Prozesse nicht nur aus der Sicht eines einzelnen Bereichs zu betrachten, sondern unternehmensweit und strategisch zu denken. Damit meine ich vor allem die Verknüpfung von verschiedenen Abteilungen und einem End-2-End Prozessgedanken. Genau dieses Verständnis – also die Fähigkeit, Brücken zwischen den Fachbereichen entlang der Wertschöpfungskette zu schlagen und gleichzeitig operative Prozesse in geeigneter Software abzubilden – hat den Schritt in meine neue Position möglich gemacht.
DBU: Inwiefern unterstützen dich die Inhalte und Methoden aus dem Studium bei der Bewältigung deiner aktuellen Aufgaben?
Nils: Die Inhalte und Methoden aus dem Studium helfen mir an unterschiedlichen Stellen konkret in meinem Arbeitsalltag weiter. Einerseits, weil ich ein fundiertes Methodenverständnis im Prozessmanagement gewonnen habe – von der Modellierung über die Analyse bis hin zur Optimierung. Diese Werkzeuge kann ich direkt einsetzen, wenn es darum geht, komplexe Abläufe zu strukturieren oder Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Andererseits haben mir Module wie Projektmanagement oder Change Management dabei geholfen, den Blick nicht nur auf einzelne Teilaufgaben zu richten, sondern immer den gesamten End-to-End-Prozess und die Auswirkungen auf das Unternehmen mitzudenken. Ich finde auch die Werkzeuge aus den Modulen Data Science oder Business Intelligence sehr wertvoll. Diese Inhalte helfen mir datenbasierte und faktenbasierte Entscheidungen abzuleiten. Diese Werkzeuge erleichtern mir die Bewältigung meiner aktuellen Aufgaben täglich und steigern auch die Qualität meiner Arbeit.
DBU: Gab es während des Studiums oder deiner beruflichen Entwicklung einen Moment, der für dich ein echter Aha-Effekt war?
Nils: Ein echter Aha-Moment war für mich der Wechsel in den E-Commerce während der Corona-Pandemie. Plötzlich war der stationäre Handel als wichtigster Vertriebskanal quasi von einem Tag auf den anderen weggebrochen, und ich musste mich komplett neu orientieren. In dieser Zeit habe ich sehr schnell verstanden, wie entscheidend Daten, digitale Prozesse und Technologien für den Erfolg sind. Das war ein Schlüsselmoment, weil mir klar wurde: Ich möchte nicht nur im Tagesgeschäft mitarbeiten, sondern verstehen, wie man Geschäftsmodelle digital weiterentwickelt. Gleichzeitig habe ich erkannt, dass man den rasanten technologischen Fortschritt nicht verpassen darf – wer hier nicht am Ball bleibt, verliert sehr schnell den Anschluss. Diese Erfahrung hat letztlich auch meinen Weg ins Studium und in meine jetzige Rolle geprägt.
DBU: Lass uns kurz zurückblicken: Wie bist du damals auf die DBU aufmerksam geworden, und was hat dich überzeugt, dein Studium hier zu beginnen?
Nils: Auf die DBU bin ich über meinen damaligen Arbeitgeber aufmerksam geworden, bei dem ich schon länger den Wunsch nach einem Studium in Kooperation mit dem Unternehmen hinterlegt hatte. In der Folge habe ich mir verschiedene Hochschulen und Konzepte angeschaut und viele Gespräche geführt. Ausschlaggebend für die DBU war für mich letztlich die große Flexibilität – dass ich mir mein Studium individuell einteilen konnte – kombiniert mit der sehr positiven Erfahrung in den Vorgesprächen. Das Gesamtpaket hat einfach gestimmt und mich überzeugt. Rückblickend war es eine meiner besten Entscheidungen: Die Zeit an der DBU war eine unfassbare Reise – die vielleicht noch nicht zu Ende ist. Für meinen Master plane ich, wieder an die DBU zurückzukehren.
DBU: Und wenn du heute zurückschaust – was schätzt du nach wie vor besonders an der DBU?
Nils: Wenn ich heute zurückschaue, fühlt sich die Zeit an der DBU nach drei Jahren fast ein bisschen wie Familie an. Ich habe an der DBU viele Kontakte geknüpft aus denen zum Teil Freundschaften entstanden sind. Die Kommiliton:innen die mich die letzten Jahre begleitet haben, haben das Studium sehr besonders gemacht. Daher bin ich immer unglaublich gerne an den Campus nach Berlin gekommen – die Atmosphäre war einfach besonders. Was ich sehr geschätzt habe, ist die starke Praxisorientierung. Es ging nie nur um Theorie, sondern immer auch um die direkte Anwendung. Die Wochenenden an der Hochschule waren super spannend und hervorragend organisiert. Gleichzeitig boten die Präsenzen eine Gelegenheit zum Netzwerken, weil viele Kommiliton:innen berufstätig waren und man so Einblicke in ganz unterschiedliche Branchen und Tätigkeitsfelder bekommen hat. Außerdem haben die Dozent:innen immer sehr viele spannende Einblick in ihre Arbeitswelten gegeben. Diese Mischung hat die DBU für mich einzigartig gemacht.
DBU: Digitalisierung ist ein weites Feld. Welche Aspekte des Digital Business interessieren dich persönlich am meisten – und warum?
Nils: Am spannendsten finde ich persönlich die Schnittstelle zwischen Prozessen und Technologie. Mich interessiert, wie sich bestehende Abläufe durch neue digitale Lösungen effizienter gestalten lassen – und wie dadurch ganz neue Geschäftsmodelle entstehen können. Faszinierender denn je finde ich außerdem den Bereich Daten. In dem Kontext finde ich spannend, wie man aus komplexen Datenmengen Erkenntnisse ableiten und diese für fundierte Entscheidungen nutzen kann. Im Kontext des Handels verfolge ich auch die Entwicklungen im Bereich E-Commerce bzw. Social Commerce in allen Facetten.
DBU: Abschließend: Welche Ziele hast du für deine berufliche Entwicklung in den nächsten Jahren?
Nils: Für die nächsten Jahre habe ich mir vorgenommen, meine Expertise im Bereich Digital Business und Prozessmanagement weiter auszubauen. Ein klares Ziel ist außerdem, meinen Master zu absolvieren. Aber am Ende gilt für mich auch: Mal schauen, was kommt – manchmal ergeben sich Chancen, die man vorher gar nicht auf dem Zettel hatte. Legt man sich vorher alles zurecht, kommt am Ende eh alles anders.
DBU: Vielen lieben Dank, Nils, dass du uns diese spannenden Einblicke in dein Bachelorstudium in Digital Business Management und in deinen Berufsweg gegeben hast. Wir wünschen dir weiterhin alles Gute!