Starke Talente im Profil: von Business Psychology zu Cybersecurity – Julius Ponsen

Nach einem Bachelor in Wirtschaftspsychologie und einigen Jahren Beratungs-Erfahrung, entschied Julius Ponsen sich, sein persönliches Interesse an IT mit seinem beruflichen Werdegang zu verbinden. Unter der Prämisse, dass es nirgendwo anders mehr darum ginge, den Menschen zu verstehen als im Kampf gegen Cyberkriminalität, fiel seine Wahl auf den Masterstudiengang Cyber- und IT-Security an der Digital Business University (DBU).

DBU: Julius, du hast in den letzten Jahren eine steile Karriere vom Berater für IT-Kunden zum Cybersolutions Lead & CISO geschafft. Wie kamst du in Kontakt mit dem Thema IT-Security?

Julius: Den Einstieg in die Cyberbranche hab ich fairerweise relativ leicht gefunden. Mein Vater ist Dr. der Informatik und arbeitet bereits seit über 20 Jahren in der IT-Security Welt. Für mich war das Thema also schon immer präsent und super spannend.

DBU: Wie hat dir dein Studium an der DBU geholfen, deine Karriere im Bereich Cybersecurity zu vertiefen?

Julius: Kurz vor meinem Studienende habe ich tatsächlich eine Beförderung bekommen (auch dank des Studiums) und die Rolle des Cybersolutions Lead sowie die Zusatzaufgabe als CISO erhalten. Nun steht aber schon die nächste spannende Aufgabe für mich ins Haus, da ich den Arbeitgeber wechsle um eine Rolle als Concierge Security Engineer zu übernehmen. Dabei werde ich Teil des SOC-Teams und sitze zwischen Kunden und dem Triage-Team um Incidents effektiv zu managen, vor allem aber auch diese langfristig zu beraten und iterativ zu härten.

DBU: Im Mai 2025 wurdest du von der Fachjury des NIS-2-Kongresses für deine Abschlussarbeit geehrt – du hast den 3. Platz für „Deutschlands beste IT-Security-Masterarbeit“ belegt. Dein Thema drehte sich auch hier um SOC-Teams. Was genau interessiert dich in diesem Bereich und wie kamst du zu deinem Master-Thema?

Julius: Mich hat schon immer fasziniert, wie Menschen und Maschinen in sicherheitskritischen Bereichen zusammenarbeiten – gerade in SOCs ist das eine ständige Herausforderung. Ich wollte herausfinden, ob viele der aktuellen Buzzwords – Zero Trust, KI, Hardening – wirklich mehr sind als nur Marketing-Schlagworte.
Die Idee zur Masterarbeit kam letztlich aus meiner praktischen Erfahrung im CISO-Management-Umfeld, kombiniert mit meiner Begeisterung für technische Tiefe. Ich wollte sehen, was passiert, wenn man Theorie, Technik und Menschlichkeit in Einklang bringt.

DBU: Kannst du die Vorteile aus der Verbindung von KI & Zero Trust kurz für den Laien verständlich erklären?

Julius: Gern! Stell dir klassische IT-Sicherheit wie eine mittelalterliche Burg vor: außen dicke Mauern, ein großer Burggraben, und wer einmal über die Zugbrücke rein ist, darf sich weitgehend frei bewegen. Dieses Modell funktioniert heute nicht mehr – Angreifer kommen irgendwann über die Mauer, und dann haben sie drinnen so gut wie freie Bahn.

Zero Trust denkt jenes Szenario daher komplett anders: Die Burg wird zu einer Stadt mit tausend kleinen, einzeln gesicherten Häusern. Jede Tür hat eine eigene Wache, jeder Besucher muss sich überall erneut ausweisen – und zwar nicht nur einmal beim Eintritt, sondern ständig. Natürlich passiert das im Netz irgendwann so automatisiert dass der User gar nichts davon merkt 😉
Was aber noch viel wichtiger ist: Alles wird dabei protokolliert. Wer klopft wo, wann, wie oft, mit welchem Schlüssel, und mit welchem Verhalten.

Und genau da kommt KI ins Spiel: Sie braucht riesige, SAUBERE Datenmengen, um sinnvoll Muster zu erkennen, Verhalten zu bewerten und echte von falschen Alarmen zu unterscheiden. Zero Trust liefert diese Grundlage. Es ist wie eine Stadt, in der jede Bewegung sichtbar wird – nicht, um zu überwachen, sondern um im Ernstfall automatisch die richtigen Schlüsse ziehen zu können.

Durch diese Kombination kann KI z. B. automatisiert erkennen: „Das sieht aus wie ein Angriffsmuster“ – und sofort reagieren, ohne dass erst ein Mensch einschreiten muss. Oder sie priorisiert nur die wirklich kritischen Fälle für das SOC-Team. Das reduziert Fehlalarme und bringt echte Entlastung im Alltag.

DBU: Wie können sie sich positiv auf die mentale Gesundheit von menschlichen Analyst:innen auswirken?

Julius: Ganz einfach gesagt: weniger Alarm, mehr Klarheit. SOC-Analyst:innen stehen oft unter enormem Druck, weil sie mit einer Flut an Alerts umgehen müssen – viele davon Fehlalarme. Wenn KI hilft, die Relevanz besser einzuordnen, und Zero Trust die Angriffsfläche minimiert, reduziert das die Dauerbelastung. Meine Masterarbeit hat gezeigt, dass sich das sogar statistisch mit geringerer Stresskorrelation und höherer Arbeitszufriedenheit nachweisen lässt.

DBU: Bist du gespannt, ob die theoretischen Erkenntnisse aus deiner Masterarbeit sich auch in der Praxis umsetzen lassen? Was sind die wichtigsten Ergebnisse deiner Masterarbeit, die du nun auch in deinen Job einbringen möchtest?

Julius: Absolut!! Ich freue mich sehr darauf, jetzt bald in einem operativen SOC-Umfeld endlich die Hebel in Bewegung zu setzen, da ich zum 1.7.25 von meiner Management/Beratungsrolle in eine Sr. Security Engineer Position eines großen SOCs wechsle. Besonders spannend finde ich dabei dann die Aufgabe der Architekturhärtung nach… Trommelwirbel… bewährten Zero-Trust-Prinzipien. Das nicht nur sicherheitstechnisch effektiv, sondern zeigt auch immenses ROI-Potenzial für aller Art von SOCs. Mein Ziel ist es daher, diese Konzepte mit Kunden so umzusetzen, dass man spürbare Erleichterung im Alltag merkt – auf technischer wie auf menschlicher Ebene.

DBU: Vielen lieben Dank, Julius, dass du uns diese Einblicke in deinen spannenden Studien- und Berufsalltag gewährt hast!

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