Starke Talente im Profil: von der Wirtschaftspsychologie in die Data Science - Lea Beckmann
Lea ist Wirtschaftspsychologin und Data Scientist – mit einem klaren Ziel: Menschen dabei zu helfen, echte Herausforderungen besser zu bewältigen. Sie glaubt daran, dass in Daten konkrete Antworten stecken, die unser Leben verbessern können.
Nach ihrem Master in Data Science & Management an der Digital Business University (DBU) unterstützt sie heute als Beraterin Unternehmen dabei, Daten sinnvoll zu nutzen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Wir haben mit Lea über ihren etwas anderen Weg in die Datenwelt gesprochen – über die Chancen, die KI in der Beratung bietet, und über die Fragen, mit denen ihre Kundinnen und Kunden zu ihr kommen.
DBU: Lea, du hast in deinem Bachelor Wirtschaftspsychologie mit den Schwerpunkten Internationales Management, Organisationspsychologie und -beratung studiert. Was hat dich dazu bewegt, anschließend den Master in Data Science & Management zu machen – ein doch eher technischer Weg?
Lea: Während meines Bachelors in Wirtschaftspsychologie habe ich als Werkstudentin gearbeitet und bin dabei erstmals mit IT-Themen in Berührung gekommen. Das hat mein Interesse geweckt – vor allem dafür, wie Technologie mit psychologischen und organisatorischen Fragestellungen zusammenspielt. Besonders spannend fand ich das Thema Künstliche Intelligenz in der Medizin: Wie können Daten helfen, Diagnosen zu verbessern und individuelle Behandlungen zu entwickeln?
So bin ich schließlich auf den Masterstudiengang Data Science & Management gestoßen – eine Kombination, die für mich ideal war. Rückblickend war das eine sehr gute Entscheidung: Heute arbeite ich als Bindeglied zwischen Mensch und Technologie und kann beide Welten miteinander verbinden.
DBU: Du warst schon während des Studiums in vielen datengetriebenen Rollen aktiv. Inwiefern haben diese Erfahrungen deine Entscheidung beeinflusst, tiefer in die Welt der Daten einzutauchen?
Lea: Schon während des Studiums habe ich gemerkt, wie sehr mich datengetriebene Fragestellungen reizen – vor allem, weil sie es ermöglichen, komplexe Zusammenhänge zu durchdringen. In meinen bisherigen Rollen konnte ich viele praktische Erfahrungen sammeln und habe dabei schnell gemerkt, wie wichtig es ist, Daten so aufzubereiten, dass sie für andere verständlich und nutzbar werden.
Diese Erfahrungen haben meinen Wunsch bestärkt, tiefer in die Datenwelt einzutauchen. Mich motiviert vor allem die Möglichkeit, faktenbasiert zu argumentieren und Entscheidungen auf eine solide Grundlage zu stellen – das schafft Klarheit und oft auch ganz neue Perspektiven.
DBU: Heute arbeitest du in der Beratung an der Schnittstelle zwischen Datenanalyse und echten Ergebnissen. Wie sieht dein Arbeitsalltag konkret aus – und was reizt dich besonders daran?
Lea: Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich, was ich besonders schätze. Ich begleite Projekte von der ersten Idee bis zur Umsetzung – und vor allem begleite ich die Menschen, die davon betroffen sind. Gerade im Kontext von datengetriebenen Veränderungen spielt Change-Management eine zentrale Rolle: Es geht nicht nur darum, Prozesse neu zu denken, sondern auch darum, Beteiligte mitzunehmen, Perspektiven zu verstehen und Veränderungen nachhaltig zu gestalten.
Ein typischer Tag kann deshalb ganz unterschiedlich aussehen – von Workshops mit Kundinnen und Kunden über interne Abstimmungen bis hin zur Frage, wie komplexe Themen verständlich und praxisnah vermittelt werden können.
DBU: Wenn du auf die letzten Jahre blickst: Wie hat sich dein Arbeitsfeld durch den Einsatz von KI verändert – besonders im Hinblick auf Beratung und Entscheidungsfindung?
Lea: In den letzten Jahren beschäftigen sich viele Unternehmen sehr aktiv damit, wie sie KI (sinnvoll) einsetzen können. Im Hinblick für die Beratung bedeutet das für mich vor allem: effizienteres Arbeiten, weil Prozesse automatisiert, schneller analysiert und manuelle Aufgaben übernommen werden können.
Bei der Entscheidungsfindung wird zunehmend auf datenbasierte Erkenntnisse gesetzt. KI hilft dabei, große Datenmengen zu durchdringen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Für mich ist es besonders wichtig, KI verständlich zu machen, Unsicherheiten abzubauen und den konkreten Nutzen klar herauszuarbeiten.
DBU: Welche Chancen siehst du durch KI in deinem Beratungsalltag – und wo stößt du (oder deine Kundinnen und Kunden) aktuell noch auf Herausforderungen?
Lea: Durch KI ergeben sich in der Beratung viele Chancen: Sie steigert die Effizienz, bringt neuen Ideenreichtum in die Projekte und ermöglicht es, den Fokus auf das Wesentliche zu legen. So können wir Kundinnen und Kunden besser und schneller dabei unterstützen, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Strategien gezielter auszurichten.
Gleichzeitig begegne ich auch vielen Herausforderungen. Viele Mitarbeitende haben Sorgen und Ängste im Umgang mit KI – etwa vor Kontrollverlust oder Veränderungen im Arbeitsalltag. Oft fehlen klare Erklärungen dazu, wie die Technologie funktioniert und welchen konkreten Nutzen sie bringt. Für mich ist es daher wichtig, diese Unsicherheiten offen anzusprechen, realistische Erwartungen zu setzen und den Weg zu einem sinnvollen KI-Einsatz Schritt für Schritt gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden zu gestalten.
DBU: Was beobachtest du häufig bei Kundinnen und Kunden, wenn es um den Umgang mit Data Science oder KI geht – gibt es typische Hürden oder Missverständnisse?
Lea: Bei vielen Kundinnen und Kunden sehe ich, dass KI und Data Science oft erst einmal eher oberflächlich wahrgenommen werden –wie ein Hype, ohne genau zu verstehen, was eigentlich dahintersteckt. Dabei sind KI und Data Science keine neuen Phänomene, sondern haben eine lange Entwicklung hinter sich, die schon Jahrzehnte zurückreicht. Was wir heute sehen, sind Weiterentwicklungen und neue Möglichkeiten.
Es gibt häufig Missverständnisse, zum Beispiel die Sorge, dass durch KI direkt Jobs wegfallen oder dass sich alles ganz schnell und einfach verbessern wird. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass KI-Modelle oft erst sorgfältig trainiert und angepasst werden müssen, bevor sie wirklich verlässlich funktionieren. Der Prozess dahinter ist komplex und benötigt Zeit.
Unsere Aufgabe als Data Scientist ist es deshalb, diese Erwartungen zu managen, aufzuklären und zu zeigen, dass es nicht um „Zauberei“ geht, sondern um ein schrittweises Vorgehen – damit KI sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden kann.
DBU: Gibt es einen Moment in deiner Laufbahn, in dem du besonders gespürt hast: Daten machen wirklich einen Unterschied?
Lea: Ein Moment, der mir besonders im Kopf geblieben ist, war ein Change-Projekt rund um eine technische Veränderung. Die Herausforderung lag darin, die Mitarbeitenden mitzunehmen und Veränderungen so zu gestalten, dass sie wirklich akzeptiert und gelebt werden.
Daten und Mitarbeitendenumfragen haben hier gezeigt, was den Mitarbeitenden wirklich wichtig ist – welche Sorgen sie haben, welche Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen. Diese Einsichten haben die gesamte Change-Kommunikation und -Strategie viel überzeugender und zielgerichteter gemacht und schließlich auch unsere Ansprechpersonen überzeugt. Für mich war das ein klarer Beweis, dass Daten nicht nur Zahlen sind, sondern wirklich dazu beitragen können, sinnvolle und nachhaltige Veränderungen zu argumentieren und ermöglichen.
DBU: Vielen herzlichen Dank, Lea, für diese spannenden Einsichten in deinen Berufsweg und Arbeitsalltag!Â